Donnerstag, 14. November 2013

Philippinen AoG rät von Arzneimittelspenden ab


 


Philippinen: Apotheker ohne Grenzen raten von Arzneimittelspenden ab


14. November 2013


Der Taifun Haiyan hat eine Wüste der Zerstörung auf den Philippinen hinterlassen. Die medizinische Versorgung in den betroffenen Gebieten ist größtenteils zusammengebrochen. Medikamente fehlen und können durch die im Lande noch nicht wiederhergestellte Infrastruktur kaum nachgeliefert werden.

Viele Menschen in Deutschland wollen den notleidenden Menschen helfen und überlegen, private Arzneimittel zu spenden.

Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V. rät davon dringend ab.

Die Idee, Arzneimittel im Bekannten- und Freundeskreis zu sammeln ist gut gemeint. Schnell werden Schubladen geleert und Tüten gefüllt mit einzelnen, angebrochenen Packungen, unter Umständen abgelaufen oder mit kurzer Haltbarkeit. Die vermeintliche Hilfe bewirkt dann im Einsatz oft das Gegenteil: internationale Hilfskräfte und lokales Personal müssen sich mit Bergen an Spenden auseinandersetzen, diese sortieren, fremde Sprachen und Schriften entziffern, Dosierungen anpassen und im schlimmsten Fall noch Medikamente für viel Geld entsorgen.

Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V. ist aktuell mit Personal vor Ort in den Philippinen, um den konkreten Arzneimittelbedarf zu erfassen und zielgerichtete Hilfe zu leisten.

Maßgebend sind dabei die WHO Leitlinien für eine gute Arzneimittelspendenpraxis sowie die  „Essential Drug List“ der WHO und die „National Essential Drug List“ der Philippinen. Dort sind die im Land gängigen und bekannten Wirkstoffe für eine lebenswichtige Arzneimittelversorgung aufgeführt.

Dabei werden Arzneimittel teilweise anders eingesetzt, als es in Deutschland der Fall ist. Wirkstoffe und Dosierungen können ebenfalls abweichen. Die erforderlichen Mengen spricht AoG mit dem medizinischen Einsatzpartner und den Kontakten vor Ort ab. Diese Absprache ist unbedingt notwendig, um
Arzneimittelspendenmüll zu vermeiden, für den es keine weitere Verwendung mehr gibt.

Deswegen ist eine Geldspende an eine Organisation wie AoG, die nach diesen Vorgaben arbeitet, eine sinnvollere Hilfe als private Arzneimittelspenden.

Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V. klärt über eine gute Arzneimittelspendenpraxis auf, denn unser  Anliegen ist eine effektive Hilfe vor Ort. Neben der Bereitstellung von Arzneimitteln schaffen wir auch das notwendige organisatorische und medizinische Umfeld. In unseren Projekten stehen die Apothekerin und der Apotheker für die unverzichtbare pharmazeutische Beratung der Patienten und von Personal des Gesundheitsdienstes.



Mit inzwischen über 1.100 Mitgliedern, einem professionellen hauptamtlichen Team in der Geschäftsstelle in München und zahlreichen Projekten rund um den Globus ist die Nichtregierungsorganisation als Spezialist im Bereich Pharmazie hervorragend für die Zukunft aufgestellt. Neben langfristigen Projekten in Argentinien, Haiti, Kenia, Mexiko, der Republik Moldau, Nepal und Tansania zur Verbesserung der Strukturen in der Gesundheitsversorgung engagieren sich die Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V. auch in der Katastrophenhilfe, zuletzt in Mexiko und Türkei/Syrien.


Spendenkonto – Stichwort ‚Taifun‘

Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V.
Konto 0005077591
Dt. Apotheker- und Ärztebank
BLZ 30060601

Weitere Informationen:
www.apotheker-ohne-grenzen.de

Kontakt:

Dr. Thomas Bergmann
Tel.: 0176 38951727

Stefanie Pügge
Tel.: 089 41559742

Fax: 089/4155 9739

Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten. Gerne stellen wir Ihnen weitere Informationen zur Verfügung.



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