Samstag, 16. November 2013

Andreas Portugal berichtet direkt ( 14.11.2013 Auschnitt)



14.11.2013
Gestern abend haben wir noch drei weitere 'Volunteers' vom Flughafen abgeholt. @Fire schicken ebenfalls ein Vorrausteam aus zwei Deutschen und einem deutschsprachigem Briten. Die drei Männer schlafen ebenfalls  bei Uwe, unserem deutschem Gastgeber. Der ehemalige Osnabrücker hatte über facebook @Fire angeboten sie abzuholen und bei sich unterzubringen. Wie und warum wir dann als Zugabe dazukamen, weiss ich nicht, aber die Unterstützung bei Übernachtung, Verpflegung und Organisation war Gold wert.

Heute morgen sind wir dann um vier aufgestanden um 5 Uhr abzufahren. Unser 9 köpfiges Team bestand aus  3x@Fire, Walter Unger Teamlaeder Navis, Uwe, sein Bauleiter und zwei Fahrer und ich von AoG. Uwe hatte uns einen 9 Personen Bus organisiert. Unterwegs nach Norden begannen die Schäden immer stärker sichtbar zu werden. Beim Überqueren eines Gebirgszuges standen viele Kinder mit Schildern "Help" in der Hand an der Strasse. Unser Auto begann dann wegen überhitzung (kein Wunder bei 35 Grad im Schatten) zu qualmen und wir mussten eine Zwangspause einlegen. Mitten in einer Kinderscharr mit Helpschildern.  Das fiel schwer, da nicht Kekse und Wasser herauszuholen und unsere eigenen Rationen zu berteilen. Aber damit haetten wir einen riesen Ansturm ausgelöst. Wir merkten dann auch, dass die Kinder sich wohl auch auf Anweisung der Eltern dort befanden und darüber nicht so traurig zu sein schienen. Die einzige Schule die wir sahen, war zerstört. 
Mit einiger Verspätung ging es zum Distriktbürgermeister. Nach einer geraumen Zeit wurde uns von diesem erklärt, dass sie im Grunde nur Strom, Wasser und Baumaterialien bräuchten. Das dann auch am Besten erstmal für seine Zuckerrohrfabrik.(Kartenbilder) Viele Arbeiter sind jetzt arbeitslos, weil sie zum einen auf den Z.plantagen oder in der Fabrik gearbeitet haben. Enttäuscht zogen wir weiter. 

Wir hattem unserem Gastgeber Uwe versprochen, seine Familie im Ort noch mit Wasser zu versorgen. Mittem im zerstörtem Gebiet standen die Überreste von deren Wohnung. Das Umfeld sah total zerstört aus. Uwe hatte wieder Tränen in den Augen. Er fühlt sich für die Familie verantwortlich und ihm fällt es schwer, das Leid mitanzusehen. Den Philppinos merkt man das nicht so an. Zum einen sind sie Naturkatastrophen gewohnt, zum anderen liegt klagen wohl nicht in Ihrer Natur. 

Dort erlebte ich auch eine etwas ungewöhnliche Form der Arzneimittel Spende. Wir nutzten die Zeit der Schadensbestandsaufnahme  und Planung des Wiederaufbaus des Hauses für einen Spaziergang durch das zerstörte Gebiet. Auf einmal hielt einschwarzer SUV mit getönten Scheiben direkt vor uns. Die Scheibe wurde kurz herunter gelassen und einem verdutzt guckendem älteren Fahrradfahrer eine Tüte mit drei verschiedenem AM in die Hand gedrückt. Die Szene war so skurril, dass wir darüber immer wieder am Tag diskutierten.

Zum Mittag lud uns die Familie zum Kokussnussmilchtrinken ein. Die Nüsse gab es genug, da auch viele Palmen umgekippt waren. Als naechstes machten wir uns auf zum Hafen von Hagnaya 
(nördlich von Bogo). Von dort aus wollten wir die Lage auf der Insel Bantayan erkunden. Der ursprüngliche Plan, erst den Bürgermeister der Insel ans Telefon zu bekommen, scheiterte aus verschiedenen Gründen.
Also entschlossen wir uns im letzten Moment auf die Insel zu fahren und diese selbst zu erkunden. Allerdings war die Fähre schon fast geschlossen und wir kamen nicht mehr rechtzeitig rauf. Plan C war den der Besuch des District Officers.Der bestätigte allerdings die Position des Major das keine medizinische Hilfe notwendig sei.

Also ohne Ergebnis zurück nach LapaLapu (Stadtteil Cebu City). Unterwegs erhielten wir die Nachricht von Team 2 aus Letye, dass auch sie ohne Ergebnis zurück kommen.... Wir fahren also wieder vorbei an den kaputten Häusern, den bettelden Kindern und wissen immer noch nicht wie wir helfen können.

Die Stimmung war auf dem Tiefpunkt! Aber meine bisherigen Erfahrung im FactFindingTeam bestehen vor allem darin, dass sich alles ganz schnell ändern kann....

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