14.11.2013
Gestern abend haben wir noch drei weitere 'Volunteers' vom
Flughafen abgeholt. @Fire schicken ebenfalls ein Vorrausteam aus zwei Deutschen
und einem deutschsprachigem Briten. Die drei Männer schlafen ebenfalls bei Uwe, unserem deutschem Gastgeber. Der
ehemalige Osnabrücker hatte über facebook @Fire angeboten sie abzuholen und bei
sich unterzubringen. Wie und warum wir dann als Zugabe dazukamen, weiss ich
nicht, aber die Unterstützung bei Übernachtung, Verpflegung und Organisation
war Gold wert.
Heute morgen sind wir dann um vier aufgestanden um 5 Uhr
abzufahren. Unser 9 köpfiges Team bestand aus
3x@Fire, Walter Unger Teamlaeder Navis, Uwe, sein Bauleiter und zwei
Fahrer und ich von AoG. Uwe hatte uns einen 9 Personen Bus organisiert.
Unterwegs nach Norden begannen die Schäden immer stärker sichtbar zu werden.
Beim Überqueren eines Gebirgszuges standen viele Kinder mit Schildern
"Help" in der Hand an der Strasse. Unser Auto begann dann wegen
überhitzung (kein Wunder bei 35 Grad im Schatten) zu qualmen und wir mussten
eine Zwangspause einlegen. Mitten in einer Kinderscharr mit Helpschildern. Das fiel schwer, da nicht Kekse und Wasser
herauszuholen und unsere eigenen Rationen zu berteilen. Aber damit haetten wir
einen riesen Ansturm ausgelöst. Wir merkten dann auch, dass die Kinder sich
wohl auch auf Anweisung der Eltern dort befanden und darüber nicht so traurig zu
sein schienen. Die einzige Schule die wir sahen, war zerstört.
Mit einiger
Verspätung ging es zum Distriktbürgermeister. Nach einer geraumen Zeit wurde uns
von diesem erklärt, dass sie im Grunde nur Strom, Wasser und Baumaterialien
bräuchten. Das dann auch am Besten erstmal für seine
Zuckerrohrfabrik.(Kartenbilder) Viele Arbeiter sind jetzt arbeitslos, weil sie
zum einen auf den Z.plantagen oder in der Fabrik gearbeitet haben. Enttäuscht
zogen wir weiter.
Wir hattem unserem Gastgeber Uwe versprochen, seine Familie
im Ort noch mit Wasser zu versorgen. Mittem im zerstörtem Gebiet standen die
Überreste von deren Wohnung. Das Umfeld sah total zerstört aus. Uwe hatte wieder
Tränen in den Augen. Er fühlt sich für die Familie verantwortlich und ihm fällt
es schwer, das Leid mitanzusehen. Den Philppinos merkt man das nicht so an. Zum
einen sind sie Naturkatastrophen gewohnt, zum anderen liegt klagen wohl nicht in
Ihrer Natur.
Dort erlebte ich auch eine etwas ungewöhnliche Form der
Arzneimittel Spende. Wir nutzten die Zeit der Schadensbestandsaufnahme und Planung des Wiederaufbaus des Hauses für
einen Spaziergang durch das zerstörte Gebiet. Auf einmal hielt einschwarzer SUV
mit getönten Scheiben direkt vor uns. Die Scheibe wurde kurz herunter gelassen
und einem verdutzt guckendem älteren Fahrradfahrer eine Tüte mit drei
verschiedenem AM in die Hand gedrückt. Die Szene war so skurril, dass wir
darüber immer wieder am Tag diskutierten.
Zum Mittag lud uns die Familie zum Kokussnussmilchtrinken ein. Die Nüsse gab es genug, da auch viele Palmen umgekippt waren. Als naechstes machten wir uns auf zum Hafen von Hagnaya
(nördlich von Bogo). Von dort aus wollten wir die Lage auf der Insel Bantayan
erkunden. Der ursprüngliche Plan, erst den Bürgermeister der Insel ans Telefon
zu bekommen, scheiterte aus verschiedenen Gründen.
Also entschlossen wir uns im letzten Moment auf die Insel
zu fahren und diese selbst zu erkunden. Allerdings war die Fähre schon fast
geschlossen und wir kamen nicht mehr rechtzeitig rauf. Plan C war den der Besuch des District Officers.Der bestätigte allerdings die Position des Major das
keine medizinische Hilfe notwendig sei.
Also ohne Ergebnis zurück nach LapaLapu (Stadtteil Cebu
City). Unterwegs erhielten wir die Nachricht von Team 2 aus Letye, dass auch
sie ohne Ergebnis zurück kommen.... Wir fahren also wieder vorbei an den
kaputten Häusern, den bettelden Kindern und wissen immer noch nicht wie wir helfen
können.
Die Stimmung war auf dem Tiefpunkt! Aber meine bisherigen
Erfahrung im FactFindingTeam bestehen vor allem darin, dass sich alles ganz
schnell ändern kann....
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