Genauso wie die Kolleginnen aus dem Team 2 waren wir von den
Bildern, die uns nach der Ankunft in Tacloban und San Joaquin erwartet haben,
erschüttert. Es ist kaum vorstellbar, wie die Orte, die der Taifun
verwüstet hat, jetzt aussehen. Überall Müll, zerstörte Gebäude und Gestank von
verbranntem Plastik. Erst am Ende unseres Aufenthalts hat sich durch die
grau-braune Landschaft auch das Grün der neuen Pflanzen durchgesetzt.
Die Übernahme der Arbeit im Camp am Sonntag war mit großer
Freundschaft und Hilfsbereitschaft unserer Kolleginnen gekennzeichnet. Wir
beide, Susanne und Katarzyna, waren zum ersten Mal im Katastropheneinsatz, somit war
alles für uns neu. Die Schulung war eine gute Vorbereitung für uns, trotzdem
waren die Inhalte der Boxen des KITs manchmal eine Überraschung für uns. Die vorherigen
Teams haben auch viele andere Medikamente entsprechend dem aktuellen Bedarf beschafft und es galt . die Bestände unserer Apotheke kennen zu lernen. Wir
haben die tägliche Arbeit für uns optimiert und die Lagerbestände neu
organisiert.
Die Zusammenarbeit mit den Ärztinnen und Sanitätern von NAVIS e.V. war von Anfang durch gegenseitiges Vertrauen
in die jeweiligen Kompetenzen und kontinuierlichen Absprachen gekennzeichnet. Wie
schon das Team 2 geschrieben hat, waren die Flexibilität und Kreativität unsere
ständigen Begleiter bei der Arbeit.Die Teamarbeit mit NAVIS e.V. hat enorm viel Spaß gemacht. Die gemeinsam vorbereiteten Abendmahlzeiten waren jedes Mal ein Gourmeterlebnis. Die kühlen Stunden danach und die Gespräche in der Sprache, die man erst verstehen muss ( Bairisch ) bleiben unvergesslich. Besonders die Witze, die wir uns erst auf Deutsch übersetzen lassen mussten.
In der Erinnerung bleiben auch die allgegenwärtigen Kinder mit deren Spielen, Tänzen und Gesang. Von klein bis groß tobten sie in unserem Camp wie auch an allen anderen Einsatzorten. Ihre ungebändigte Freude am Leben war auch für uns ansteckend.
Auch am Gemeindeleben haben wir teilgenommen. Der Besuch der Messe, die vom Bischof zelebriert wurde und das anschließende gemeinsame Festessen bei dem Bürgermeister waren ein Ausdruck der enormen Gastfreundschaft unserer Gastgeber. Diese hat uns überall begleitet. Die Patienten waren nicht nur sehr geduldig und warteten in den Schlangen auf unsere Ärztinnen und anschließend auf uns, sie waren auch immer sehr freundlich. Manchmal haben wir alle gemeinsam gelacht, wenn wir die Einnahme von Medikamenten erklärt hatten, besonders die Nutzung des Dosiersaerosols. Die Leute haben sich immer gegenseitig geholfen, falls einer Englisch doch nicht so gut verstanden hat oder unsere Zeichnen auf den Medikamententüten wegen fehlender Kunstbegabung bei der Beschriftung nicht deuten konnten.
Eine Sache bleibt sicherlich in unseren Philippinen-Erinnerungen:
die Kirchen-Glocke. Ihr unvergesslicher Klang hat uns jeden Tag um 04:00 Uhr geweckt.
Die letzten Tage begleitet von Weihnachtsliedern aus den Lautsprechern der
Kirche. Viele Kollegen haben jetzt einen neuen Weckton in den eigenen Handies.
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